22. Januar 2025 - KLONOVSKY (2025)

Wäre Trump in Deutsch­land gewählt wor­den, bekä­men Denun­zi­an­ten­ver­ei­ne wie „Cor­rec­tiv”, „Neue Deut­sche Medi­en­ma­cher” oder die „Ama­deu Anto­nio Stif­tung” ab sofort kein Geld vom Staat mehr, wür­den also in Erman­ge­lung irgend­ei­nes geld­wer­ten Pro­dukts bin­nen weni­ger Mona­te ver­schwin­den, alle Gen­der­lehr­stüh­le wären gestri­chen, alle Gleich­stel­lungs­be­auf­tra­gen und Gen­der­sprach­be­voll­mäch­tig­ten im Öffent­li­chen Dienst, an Schu­len und Uni­ver­si­tä­ten freigestellt.

Die Redu­zie­rung der Nichts­nut­ze, die auf frem­der Leu­te Kos­ten leben und sie dafür beleh­ren, bepla­nen, beläs­ti­gen, beschimp­fen: Ist die­se Aus­sicht, wie fern sie auch noch sei, nicht ein Grund, am Ende doch zur Wahl zugehen?

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Regel­mä­ßi­ge Besu­cher des Klei­nen Eck­la­dens ken­nen den Bub bereits (hier, ein biss­chen scrollen).

22. Januar 2025 - KLONOVSKY (1)

Das Inter­view steht im Frei­tag hin­ter der Bezahl­schran­ke. Über Behzad Karim Kha­ni soll­te man wis­sen, dass sei­ne Fami­lie 1987 aus dem Iran nach Deutsch­land emi­griert ist, er in Neu­kölln wohnt, sein Roman „Hund, Wolf, Scha­kal” immer­hin von Uwe Tell­kamp und auch noch in den soge­nann­ten höchs­ten Tönen gelobt wur­de und er kei­nen deut­schen Pass will (Kha­ni, nicht Tell­kamp). Er spricht unver­blümt über den Bevöl­ke­rungs­aus­tausch bzw. den Per­so­nal­wech­sel mit ein­ge­schränk­tem Ser­vice­an­ge­bot in ’schland – unlängst zitier­te ich hier Saw­san Che­b­li mit ihrer hoff­nungs­fro­hen, aber damit ver­gli­chen zurück­hal­ten­den Bemer­kung: „Demo­gra­phie wird Fak­ten schaf­fen” –, was ihm aber nicht scha­den kann, weil er ihn ja begrüßt; dann ist es näm­lich kein rechts­extre­mer Ver­schwö­rungs­my­thos mehr, son­dern supi.

Ein paar Zita­te aus dem Gespräch fin­den sich auf X, etwa: „In spä­tes­tens zehn Jah­ren sind wir Migran­ten hier min­des­tens die Königs­ma­cher. Min­des­tens! Gen Z ist da auf unse­rer Sei­te. Die Boo­mer sind bald nicht mehr da. Damit fehlt ein gro­ßer Teil der AfD- und CDU-Wäh­ler. Das wird ein ganz ande­res Land sein.” Und: „Ich bin wohl einer die­ser weni­gen Lin­ken, denen der Rechts­ruck nicht son­der­lich impo­niert. In 20 Jah­ren gibt es mehr Men­schen in Deutsch­land, die Karim Kha­ni rich­tig aus­spre­chen kön­nen als Fleisch­hau­er, und mir gefällt das.”

Zunächst habe ich etwas zu nölen, der Gevat­ter ist schließ­lich Schrift­stel­ler: „In 20 Jah­ren gibt es mehr Men­schen in Deutsch­land, die Karim Kha­ni rich­tig aus­spre­chen kön­nen als Fleisch­hau­er” – da fehlt ein Kom­ma nach „kön­nen”, denn erst so lau­tet die Aus­sa­ge des Sat­zes, dass es dann weni­ger Fleisch­hau­er geben wird als Men­schen, die den Namen Karim Kha­ni aus­spre­chen kön­nen (mit­un­ter ver­ste­hen Leser Wit­ze nicht; „rich­ti­ger” wäre rich­tig, geht aber nicht, da sich rich­tig nicht stei­gern lässt). Sodann muss die Fra­ge gestellt wer­den, ob die­se Leu­te sei­nen Namen auch schrei­ben kön­nen; sicher ist das ja nicht mehr, und ob es eine Jury um z.B. Karim Kha­ni gibt, die an die­se Her­ein­ge­schnei­ten Hal­tungs­no­ten dafür ver­teilt, wel­che Figur sie machen, wäh­rend sie die Infra­struk­tur und die Tech­no­sphä­re des Lan­des am Lau­fen hal­ten, wenn die Boo­mer end­lich weg sind. Ein all­fäl­li­ger Ein­schub könn­te die Tat­sa­che betref­fen, dass die meis­ten Migran­ten rechts und kon­ser­va­tiv sind, also am Ende mehr­heit­lich wäh­len könn­ten wie die Boo­mer. Die fina­le Fra­ge lau­tet: Wie bezeich­net man Leu­te, die ums Ver­re­cken hier Zustän­de her­stel­len wol­len, vor denen sie oder ihre Eltern geflo­hen sind, im Sin­ne ihrer kogni­ti­ven Fähigkeiten?

Zusam­men­ge­fasst: „In zwan­zig Jah­ren sind hier die Migran­ten an der Macht” – und dann?

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Ein Blick in die Zukunft mag sich hier auftun.

22. Januar 2025 - KLONOVSKY (2)

22. Januar 2025 - KLONOVSKY (3)

Ein demen­ter bio­deut­scher Rent­ner, ins Spi­tal geprü­gelt oder tot­ge­tre­ten von einem Rudel Her­kunfts­hin­ter­grund­ver­edel­ter; das ist der Per­so­nal­we­chel in nuce.

In Aschaf­fen­burg zähl­te das Opfer zwei Jah­re, hier 75. Schneid haben sie ja, die­se Brü­der Neumitbürger.

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Apro­pos Iran: Im War­te­zim­mer beim Arzt blät­ter­te ich im stern-„Son­der­heft 2024” und fand die­ses Foto (das im Text ange­spro­che­ne Kind befin­det sich auf der ande­ren Sei­te der Doppelseite).

22. Januar 2025 - KLONOVSKY (4)

Ist der Bild­text nicht preis­wür­dig? Der Tscha­dor wirkt wie eine Uni­form. (Wirkt, das stimmt schon, kei­ne Uni­form der Welt ist so häss­lich.) „Isra­els Krieg gegen His­bol­lah und Hamas”: Muss das nicht „völ­ker­rechts­wid­ri­ger Angriffs­krieg” hei­ßen? Aber der Iran „ver­gilt” es den Juden! Inschallah!

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Wuss­ten Sie, wer’s erfun­den hat? Nicht Moham­med, nicht die vier recht­ge­lei­te­ten Kali­fen, nicht Chā­lid ibn al-Walīd, nicht Alman­sor, nicht Sala­din oder Meh­met II. Auch nicht die Schweizer.

22. Januar 2025 - KLONOVSKY (5)

Wird uns das der­einst die Mil­de der neu­en Herr­scher eintragen?

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Das „Unwort” – also Wort – des Jah­res ist, tusch, „Bio-Deut­scher”. Das hat zwar ein tür­ki­scher Come­di­an erfun­den, und es galt lan­ge Zeit als freund­li­che­re Ver­si­on von „Kar­tof­fel”, aber, so die Jury, der wohl ein biss­chen die Wor­te aus­ge­hen bzw. feh­len, inzwi­schen hät­ten die Rech­ten den Begriff als Arie­r­er­satz­ter­mi­nus geka­pert, um den Unter­schied zwi­schen den zwar schon län­ger, aber nicht mehr lan­ge, und den noch nicht so lan­ge, aber in the long run hier Leben­den ras­sis­tisch zu verdeutlichen.

In die­sem Jahr, mel­det die Qua­li­täts­pres­se, betei­lig­ten sich die Poli­to­lo­gin Saba-Nur Che­ema sowie Meron Men­del, Direk­tor der Bil­dungs­stät­te Anne Frank, an der Unwort­fin­dung. Sie erwähl­ten den Begriff „impor­tier­ter Anti­se­mi­tis­mus” zu ihrem „per­sön­li­chen” Unwort. „Der Aus­druck sug­ge­rie­re, dass Juden­hass vor allem mit dem Zuzug von Migran­tin­nen und Migran­ten zu einem Pro­blem gewor­den sei, auch um ‚vom eige­nen Anti­se­mi­tis­mus abzu­len­ken’, erklär­te dieJury.”

Auf ähn­li­che Wei­se wur­de der Begriff „Kri­mi­na­li­tät im Kon­text von Zuwan­de­rung” vom Bun­des­kri­mi­nal­amt (BKA) in die Poli­zei­li­che Kri­mi­nal­sta­tis­tik (PKS) hin­ein­pro­ble­ma­ti­siert, um von der Kri­mi­na­li­tät der Bio-Deut­schen abzulenken.

Von Jahr zu Jahr übri­gens abgemilderter.

22. Januar 2025 - KLONOVSKY (6)

Man fragt sich, was das BKA zu die­ser Aus­kunft befugt; die sol­len sich doch mit der Kri­mi­na­li­tät befas­sen. Immer­hin stellt das Amt die unmit­tel­ba­re Ver­bin­dung Ein­wan­de­rung = Zuflucht (aus ver­schie­dens­ten Grün­den) her und räumt damit ein, dass Deutsch­land kein Ein­wan­de­rungs­land im klas­si­schen Sin­ne ist, das sei­ne Neu­bür­ger nach ratio­na­len Kri­te­ri­en aus­wählt, son­dern ein Auf­fang­be­cken, ein Neu­an­sied­lungs– und Beu­te­ab­greif­ge­biet (wie unser ein­gangs zitier­ter Tadel­per­ser viel­leicht sagenwürde).

Frü­he­re Kri­mi­nal­sta­tis­ti­ken kamen ohne sal­bungs­vol­le, inzwi­schen wahr­schein­lich von grü­nen BKA-Wei­bern ver­fass­te Unter­zei­lenaus.

22. Januar 2025 - KLONOVSKY (7)

Ich wun­de­re mich, dass sie sol­che uner­freu­li­chen Kol­la­te­ral­schä­den der Lan­des­ver­b­un­tung über­haupt noch ver­öf­fent­li­chen. Wie unten zu sehen, wird immer­hin die Kon­no­ta­ti­on mit „Flucht” ver­bind­lich, egal ob es sich um poli­tisch Ver­folg­te, vor­aus­ge­schick­te Brü­cken­kopf­er­rich­ter, Aben­teu­rer, Glücks­rit­ter oder ech­te Mis­sio­na­re handelt.

22. Januar 2025 - KLONOVSKY (8)

2023 war übri­gens „Remi­gra­ti­on“ Unwort des Jahres.

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Robert Habeck hat ein Buch geschrie­ben, des­sen Titel den Kri­te­ri­en der „Unwort”-Umpoler inso­fern ent­spricht, als es ja eigent­lich hei­ßen müss­te: „Den Bach run­ter. Eine Kon­kurs­be­stim­mung”. Bereits auf den ers­ten Sei­ten der online ver­füg­ba­ren Lese­pro­be geht er in medi­asres.

22. Januar 2025 - KLONOVSKY (9)

22. Januar 2025 - KLONOVSKY (10)

22. Januar 2025 - KLONOVSKY (11)

In die­sem Land gehen einem seit einem hal­ben Jahr­hun­dert die Nazi-Nach­kom­men mit ihren Nazi-Vor­fah­ren auf den Keks und ver­su­chen, einem zu erzäh­len, was Demo­kra­tie ist, wie man die Ver­bre­chen (ihrer Vor­fah­ren) rich­tig ver­gan­gen­heits­be­wäl­tigt, wie schei­ße Deutsch­land ist (wegen ihrer Vor­fah­ren), dass wir alle die Ver­ant­wor­tung tra­gen (für die Taten ihrer Vor­fah­ren) bis zum jüngs­ten Tag und wer nicht mit­trägt, ein Nazi ist (wie ihre Vor­fah­ren). Es han­delt sich um eine exhi­bi­tio­nis­ti­sche Wie­der­gut­ma­chungs­psy­cho­se, die in eine Art Gei­sel­nah­me umge­schla­gen ist. Bemer­kens­wer­ter­wei­se fal­len ihr inzwi­schen wie­der Juden zumOpfer.

„Vol­ler Inbrunst putzt der kleine
Nazi-Enkel Stolpersteine.”
(Marc Pommerening)

Sie wer­fen sich aber nicht in den Staub und bit­ten den Herr­gott um Ver­ge­bung (für die Erb­sün­de ihrer Vor­fah­ren) wie frü­her gute Chris­ten. Nein, sie wol­len ihre simu­lier­te Zer­knir­schung schon hono­riert bekom­men. Sie haben sich über Jahr­zehn­te nach oben geschämt. Habeck, der (wegen sei­ner Vor­fah­ren) Vater­lands­lie­be „stets zum Kot­zen fand” und „mit Deutsch­land nie etwas anfan­gen konn­te”, kann immer­hin mit den Steu­ern der Deut­schen eine Men­ge Unsinn anfan­gen, auch was die Finan­zie­rung sei­nes Lebens samt ‑abends betrifft.

Nur in ihrer Men­ta­li­tät – in ihrer auto­ri­tä­ren, ideo­lo­gisch ver­na­gel­ten, vor­mund­schaft­li­chen, marsch­block­bil­dungs­be­rei­ten, eska­pis­tisch-idea­lis­ti­schen, rea­li­täts­blin­den, end­siegs­gei­len Mit­mach­be­reit­schaft – sind sie Nazis geblie­ben wie ihre Altvorderen.

Eck­hard Hen­scheid präg­te für Habecks Gesin­nungs­kum­pan und Ver­gan­gen­heits­klär­an­la­gen­vor­ab­schme­cker Joseph „Josch­ka” Fischer das treff­li­che Attri­but „gemüts­ver­gam­melt”. Es möge einst­wei­len zu 50 Pro­zent und der­einst nach des Jockels Hin­schied zur Gän­ze auf den in Demut ragen­den Robert übergehen.

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Grü­ner wird’s heu­tenicht.

22. Januar 2025 - KLONOVSKY (12)

22. Januar 2025 - KLONOVSKY (13)

Hélas!

22. Januar 2025 - KLONOVSKY (2025)

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